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Die Frage, welchen Abstand zum Nachbargrundstück du bei deinem Gartenzaun einhalten solltest, ist ebenfalls nicht unwichtig. Hier gelten die folgenden Regelungen. Grundsätzlich darfst du deinen Zaun ohne Abstand zum Nachbarn entlang deiner eigenen Grenze errichten. Wichtig ist hierbei aber, dass dein Zaun die Grenze nicht überschreiten darf. In diesem Fall handelt es sich laut BGB um eine Grenzeinrichtung, welche die vorherige Zustimmung deiner Nachbarn erfordert. Der Abstand deines Zauns zum Grundstück des Nachbarn muss, solange keine andere Regelung gilt, mindestens 50 cm betragen.
Bei Zäunen, die als Abgrenzung zu einer öffentlichen Straße dienen, verhält sich die Rechtslage nochmal anders. Hier müssen im Interesse der Verkehrssicherheit landesrechtliche oder kommunale Bestimmungen beachtet werden. Denn ein Zaun zur Straße hin fällt, genauso wie die Stufen zum Haus oder auch abgelöste Dachziegel nach einem Sturm, unter die sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Diese regelt grob zusammengefasst, dass niemand auf deinem Grundstück oder durch auf deinem Grundstück befindliche Gegenstände, zu Schaden kommen darf. Informiere die aber vorher in jedem Fall, was für dein Bundesland oder deine Kommune gilt.
Es kann auch vorkommen, dass du und deine Nachbarn gemeinschaftlich zum Unterhalt des Gartenzauns verpflichtet seid. Dieser Fall tritt ein, wenn dein Nachbar der gemeinschaftlichen Errichtung deines Gartenzauns auf seinem Grundstück zugestimmt hat. Dies bedeutet aber auch, dass beide Parteien zur Nutzung des Gartenzauns berechtigt sind. Eventuelle Streicharbeiten oder Reparaturen müssen dann sowohl von dir als auch deinem Nachbarn am Zaun vorgenommen werden. In diesem Fall ist es juristisch ebenfalls bedeutsam, dass einer der beiden Parteien nicht einfach den Gartenzaun abbauen darf. Wenn ein Nachbar eigenmächtig den Zaun demontiert, kann der andere die Errichtung eines baugleichen Zaunes verlangen.
Beim Planen eines Gartenzauns spielt auch die Höhe eine Rolle. So gilt es die Frage zu beantworten: Wie hoch darf ein Zaun sein? Hier sind, wieder jeweils nach Bundesland oder Kommune, höhere Zäune und Zäune mit Sichtschutzstreifen zu beachten. Im Allgemeinen gilt für einen Zaun mit Sichtschutz, egal ob mit Sichtschutzstreifen aus Hart-PVC oder einer anderen Sichtschutzlösung, folgendes: Hier liegt die maximale Höhe zwischen 170 und 210 Zentimetern. Die Differenz erklärt sich durch die bereits oft erwähnten Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern und Kommunen. Informiere dich also am besten vor deinem Zaunprojekt, was für dein Bundesland oder deine Kommune gültig ist.
Bei einem Zaunprojekt sind verschiedene Bereiche des Rechts zu beachten. Dies sind das Bauplanrecht, Bauordnungsrecht, Naturschutzrecht und das Nachbarrecht. Bevor es mit deinem Nachbarn zu einem Rechtsstreit kommt und dieser deinen Zaun womöglich verbieten lassen möchte, hilft oftmals eine vorherige Absprache, bevor es zum Äußersten kommt. Gegebenenfalls bist du sogar dazu verpflichtet, eine Einfriedung zu errichten. Der Abstand zum Nachbargrundstück muss, wenn keine andere Regelung greift, mindestens 50 cm betragen. An einer öffentlichen Straße spielt auch die Verkehrssicherheit bei der Errichtung eines Zaunes eine Rolle. Wenn du einen Sichtschutzstreifen am Zaun anbringen möchtest, beträgt die maximale Höhe des Zaunes zwischen 170 und 210 Zentimetern
Wir hoffen dir mit diesem Beitrag über einige rechtliche Fragen zum Zaunbau eine kleine Orientierungshilfe gegeben zu haben. Beachte aber bitte, dass wir alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht haben und diese auf keinen Fall eine Rechtsverbindlichkeit darstelle. Informiere dich in jedem Fall vor deinem Zaunprojekt bei deinem Bundesland oder deiner Kommune, was es in deiner Region alles zu beachten gilt.
Solltest du weitere Fragen rund um Zäune und die Rechtslage bei Einfriedungen haben, melde dich gerne bei uns. Wir freuen uns darauf dich zu beraten. Denn Zaunfreunde sind füreinander da!